Knickst du noch oder falzst du schon?
Entdecke eine neue Art des Lernens
in der Druck- und Medienbranche.
»Jetzt gehts ans Falzen und Ausschießen« – Oft haben diese Worte Auszubildende der Print- und Medienbranche schon zur Verzweiflung gebracht.
Wir möchten allen Berufsschüler:innen mit diesem Buch die Angst vor dem Falzen nehmen, damit sie es leichter haben als wir während unserer Ausbildung, sodass sie diesen Teil ihres Berufsfelds stressfreier und sogar mit Freude bewältigen können! Unser praktisches Begleitbuch erklärt grundlegend anhand leicht verständlicher Texte Schritt für Schritt die Welt des Falzens – von der einfachen Grußkarte über den ansprechenden Flyer bis hin zur mehrseitigen Broschüre. Der Falzfuchs greift nun als erstes Werk seiner Art die Thematik Falzen aus Azubi-Sicht und greift das Thema Falzen interaktiv auf.
Mit unserem integrierten Falzassistenten kann jeder die Arbeitsschritte direkt selbst ausprobieren: Wir laden dazu ein, 15 gängige Falzarten selbst durchzuspielen, um zu verstehen, wie der Bogen auf dem Weg zum fertigen Produkt durch die Maschine läuft. Ergänzend dazu leiten QR-Codes im Buch zu kurzen Animationsclips, die den Falzvorgang noch einmal zeigen.
Hier findet die Interaktion statt. Die Walzen stehen 3 mm hervor, um ungewollte Bogenwendungen zu verhindern und eine reibungslose Durchführung des Papiers zu gewährleisten. Startpunkt (BOGENEINLAUF), Schwert (für Kreuzbrüche) und Ziel (AUSLAGE) sind gekennzeichnet. In den Sichtfenstern werden durch seitliches Verschieben der integrierten Ziehkarte im ersten Sichtfenster die Maschineneinstellungen und im zweiten Sichtfenster die Spezifikationen zur jeweiligen Falzart angezeigt. Die blaue Legende erklärt Symbole und Zeichen sowie die 15 verschiedenen Parallel-, Kreuz- und Kombifalzungen. Es ist möglich, weitere Falzarten durchzuspielen, die mit einer Kombifalzmaschine (vier Taschen, zwei Schwerter) hergestellt werden.
Die Schiebeskala besteht aus zwei Teilen, die Ziehkarte (1) und dem Rahmen (2). Im ersten Abschnitt auf der Ziehkarte befinden sich Maschineneinstellungen und im zweiten Abschnitt die Spezifikation zur jeweiligen Falzart. Durch den Stopper (3) wird das Herausfallen der Ziehkarte verhindert und im Rahmen auf Position gehalten. Damit der Falzassistent in der Innenseite der Buchdecke hält, wurde der Platz für die Magnete in den Ecken ausgestanzt. Die Ausstanzung unten mittig dient zum Einhängen der Lasche aus dem Aufsteller.
Die Rückwand ist mit dem Rahmen verklebt und hält die Schiebeskala zusammen, um das Herausziehen der Ziehkarte zu ermöglichen. An der Rückwand ist auf der linken Seite eine Griffmulde vorgesehen, die es Benutzer:innen ermöglicht, die Ziehkarte problemlos aus der Schiebeskala zu ziehen. Die untere mittige Aussparung dient zum Durchführen der Lasche.
Der Fuß mit Lasche ermöglicht ein unkompliziertes Aufstellen des Falzassistenten. Die Lasche (1) wird durch die Aussparung der Rückwand in die untere mittlere Ausstanzung der Schiebeskala eingehangt.
Der Buchblock besteht aus 96 fadengehefteten Seiten. Das Vorsatzpapier wurde nachtraglich am Buchblock angeklebt. Um eine Schweizer Broschur zu realisieren, wurde der Buchblock abgeleimt und mit dem gleichen Gewebe wie in der Buchdecke gefalzt, wodurch die Bindung am Riicken kaschiert ist. Zudem wurde eine 2 cm breite Klebekante an der Riickseite des Buchblocks verwendet, um ihn mit der Buchdecke zu verbinden. Als besonderen Eyecatcher haben wir uns neben den Pragungen auf der Vorderseite für einen orangenen Farbschnitt entschieden.
Angehende Mediengestalter:innen, Buchbinder:innen und Druckweiterverarbeiter:innen werden die Welt des Falzens während ihrer Ausbildung früher oder später betreten. In diesen kreativen Berufsfeldern sticht der elementare Arbeitsschritt in Printmedien als wichtiger, aber oft sehr technisch belasteter Aspekt hervor. Nicht umsonst ist die Thematik im Rahmenlehrplan für Mediengestalter:innen und Buchbinder:innen mit 80 Stunden angesetzt.
Während unserer eigenen Ausbildung ist uns aufgefallen, dass der komplexe Arbeitsprozess des Falzens rein durch theoretische Erklärungen kaum begreifbar ist. Viele Auszubildende scheuen sich daher bereits vor dem Schritt des Ausschießens, der Voraussetzung für ein gelungenes Endprodukt ist. Hinzu kommt, dass der eigentliche Fertigungsprozess durch den maschinellen Vorgang gar nicht oder kaum sichtbar ist. Zwischen Planung und fertigem Produkt bleibt so oft eine Wissenslücke und die meisten Auszubildenden sind einfach froh, wenn sie dieses Lernfeld endlich überstanden haben.
Sehr stolz sind wir als Team darauf, dass wir mit dem Falzfuchs den Heidelberg Award als Studenten- oder Studentengruppe des Jahres beim Deutschen Druck und Medien&Award 2023 gewonnen haben. Diese Anerkennung ist eine enorme Belohnung und Anerkennung für die harte Arbeit, die wir in die Entwicklung und Produktion investiert haben. Es hat uns gezeigt, dass in unserem Buch ein großes Potenzial steckt, welches wir weiter verfolgen werden. Und es damit allen zugänglich zu machen, denen es aufschlussreiche Aha-Momente und schöne Erfolgserlebnisse auf dem Weg, selbst zum Falzfuchs zu werden, beschert.